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#impuls-für-den-alltag
23.5.2023
4 min
Warten oder Handeln?
Daniel Brust
Bildunterschrift: Text hier

Vor ca. 3200 Jahren in Israel: ein Aufruf zum Kampf gegen die Kanaaniter, initiiert von einer Prophetin Gottes. Die Zeit drängt, aber die Verantwortlichen aus dem Stammesgebiet Ruben wollen erstmal überlegen, beraten, Entschlüsse ganz in Ruhe fassen. Dann ist die Schlacht geschlagen, ein grandioser Sieg für Israel – ohne Beteiligung der Rubeniter. In der Bewertung der Bibel kommt ihre Zögerlichkeit nicht besonders gut weg (nachzulesen in Ri 5). Warten oder Handeln? Die Rubeniter hätten sich besser in Bewegung gesetzt …
Knapp 200 Jahre später, ähnliche Situation: ein Kampf gegen die übermächtigen Philister steht bevor. Der Prophet Samuel hat sich zum Opfern angekündigt, bevor der Kampf richtig losgeht. Doch wo bleibt er nur? Die ohnehin schon verängstigte Armee beginnt sich zu zerstreuen. Da ergreift König Saul die Initiative – und verliert den Bestand seiner Dynastie (nachzulesen in 1Sam 13). Warten oder Handeln? Saul hätte besser gewartet …

Oft ist die Entscheidung zwischen Abwarten und Handeln nicht so einfach. Dir fallen wahrscheinlich – wie mir auch – spontan Situationen aus dem eigenen Leben ein, wo im Nachhinein klar wird: Hätte ich besser … gewartet, dass Gott Situationen fügt, Dinge klärt. Oder … gehandelt, weil die einmalige Situation so nicht wiederkam. Wie kann ich wissen, was gerade dran ist?

Hierzu ein paar Denkanstöße aus der Bibel:

1) Beten. Dass das wichtig ist, ist natürlich jedem klar. Aber im Alltag schieben sich trotzdem immer wieder sachliche Überlegungen, das eigene Bauchgefühl, das Drängen der anderen, die scheinbar einmalige Gelegenheit in den Vordergrund. Ich möchte es trainieren, Gott um Rat zu fragen: „Befiehl dem HERRN deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen.“ (Spr 16,3).

2) Bereitschaft. Ich möchte bereit sein, Gottes Willen zu tun: „Lehre mich, HERR, deinen Weg: Ich werde wandeln in deiner Wahrheit“ (Ps 86,11). Das ergebnisoffene und bereitwillige Fragen nach Gottes Willen ist eine gute Voraussetzung, diesen auch zu erkennen: „Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er … wissen, ob sie aus Gott ist“ (Joh 7,17).

3) Keine Panik. Gott hat jede Situation unter Kontrolle. Ich muss nicht befürchten, dass Gott ohne mein Handeln vielleicht nicht zu seinem Ziel kommen würde. Ich darf Gott vertrauen, dass er Dinge fügt, Klarheit gibt: „wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen“ (Jes 28,16).

4) Keine Furcht. Wenn mir die Situation zu schwierig, die Aufgabe zu groß erscheint, kann Abwarten auch ein Alibi für meine Furcht sein. Aber mit Gott an der Seite ist nichts zu groß: „Sage nicht: Ich bin jung …. Fürchte dich nicht … denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der HERR“ (Jer 1,7-8).

5) Erfahrung. Trotz aller guten Vorsätze wird es wahrscheinlich wieder passieren, dass du gerade im falschen Moment abwartest oder handelst. Aber keine Sorge. Es gibt einen Gewöhnungs-Prozess, eine „Lernkurve“: „die feste Speise aber ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen“ (Hebr 5,14).

In diesem Sinn wünsche ich dir, dass du gute Erfahrungen sammelst, wann es dran ist, geduldig auf Gott zu warten, und wann du mutig handeln solltest.

Daniel Brust
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