Es ist 7 Uhr morgens in der KiTa. Ich schließe den Raum auf, schalte die Lichterketten an, starte den CD-Player mit der Weihnachts-CD und bereite das Frühstück vor. Die Kinder trudeln ein und wir spielen auf dem Bauteppich. Da dudelt es im Hintergrund: „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder …“. Der altbekannte Klassiker. Doch ich werde stutzig: „Da stimmt doch was nicht!“ Hast du es auch bemerkt?
... als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter ⟨dem⟩ Gesetz
— Galater 4,4
Es gab diesen einen Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit, an dem Jesus Christus auf die Erde kam. Die Tatsache der Geburt Jesu wird selbst von vielen Atheisten und Agnostikern akzeptiert und als historisch zuverlässig angesehen. Viele Jahre vor der Geburt Jesu schreibt Jesaja: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben“ (9,5). Dieses Kind wird geboren, Er ist wahrer Mensch. Doch zugleich ist Er auch der Sohn, der gegeben wird und den Himmel verlässt – wahrer Gott (Joh 1,1.14). Der Teil mit dem „Christuskind“, das auf die Erde kommt, ist also korrekt.
Allerdings kommt das „Christuskind“ nicht jedes Jahr auf die Erde, wie in dem Weihnachtslied besungen. Warum auch, wenn die Aufgabe, die der Herr Jesus hatte, vollkommen ausgeführt wurde? Der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt dazu: „so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne ⟨Beziehung zur⟩ Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.“ Also kommt er doch noch einmal? Ja – nicht „alle Jahre wieder“, aber es wird einen Moment geben, an dem er nochmals kommen wird. Dann wird er nicht mehr kommen, um das Sündenproblem der Menschen zu lösen, sondern um die Menschen zu sammeln, deren Sündenproblem er bereits gelöst hat. Und ich hoffe, dass du dann auch dabei bist.
Wenn du dieses Weihnachtslied also das nächste Mal hörst, erinnere dich:
Er kam einmal als Kind – als der verheißene Retter, der die Sünden tragen würde.
Doch für uns Christen wird er ein weiteres Mal kommen, um uns zu sich zu holen.
Das nenne ich eine echte Adventsbotschaft.





